Kommunalwahl 2025 – Wir haben Fragen

Am 14.09. findet die Wahl für den Stadtrat und das Amt des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin statt. Wir haben die Demokratischen Parteien und auch die Bürgermeisterkandidat*innen zu der Kommunalwahl befragt. Als Stadttaubeninitiative Minden setzen wir uns ehrenamtlich für einen tiergerechten und stadtverträglichen Umgang mit Stadttauben ein. Daher wollten wir wissen, wie die Kandidat*innen zu unserem Anliegen stehen.

Fragen:

  1. Welches Bild habt ihr von Stadttauben?
  2. Wie steht eure Partei grundsätzlich zur Einrichtung eines kommunal unterstützten Taubenhauses in Minden?
    (z.B. in Kooperation mit unserer Initiative)
  3. Wäre eure Partei bereit, sich im Stadtrat aktiv für ein solches Taubenhaus einzusetzen und wie sähe die Unterstützung aus?
  4. Wie beurteilt ihr die Rolle von Ehrenamtsinitiativen wie unserer in der kommunalen Tierschutzarbeit? Seht ihr hier Unterstützungsbedarf durch die Stadt? Und wenn ja, in welcher Form?
  5. Würdet ihr die Stadttaubenpopulation regulieren wollen und wenn ja, wie? 
  6. Seht ihr weiteren Handlungsbedarf über ein Taubenhaus hinaus?
  7. Wie könnte aus eurer Sicht eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und ehrenamtlichen Initiativen aussehen?
  8. Wie möchtet ihr den Bürger*innen von Minden das Thema „Stadttauben“ näherbringen, um Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu schaffen?
  9. Wie steht ihr zu einer Etablierung eines Stadttaubenmanagements?
  10. Wie steht ihr zu dem Fütterungsverbot der Stadt Minden?

BBMCDUFDPDIE GRÜNENDie ParteiSPDLinkeGuido NiemeyerOlaf Glaser

BBM

1. Welches Bild habt ihr von Stadttauben?
Stadttauben zählen zur Artenvielfalt unserer Siedlungen. Obwohl sie nicht gefährlich sind, können sie in großen Mengen Belästigungen verursachen, wie z.B. durch Verschmutzung oder Schäden an Gebäuden. Daher sollte ihre Population auf ein gesundes Maß – einen kleinen gesunden Taubenbestand – gezielt, nachhaltig und tierschutzgerecht reduziert werden, um ein friedliches Miteinander von Mensch und Stadttaube zu gewährleisten.

2. Wie steht eure Partei grundsätzlich zur Einrichtung eines kommunal unterstützten Taubenhauses in Minden? (z. B. in Kooperation mit unserer Initiative)
Das Augsburger Modell zur tierfreundlichen Begrenzung der Stadttaubenpopulation hat sich in der Praxis als effektiv bewährt. In eigens eingerichteten und betreuten Taubenschlägen können die Tiere gezielt angesiedelt, direkt kontrolliert und bestandsreguliert werden. Das ist sicherlich ein gutes und tierfreundliches Konzept, um eine Überpopulation zu regulieren ohne die Tiere zu schädigen.

3. Wäre eure Partei bereit, sich im Stadtrat aktiv für ein solches Taubenhaus einzusetzen und wie sähe die Unterstützung aus?
Das Bürger-Bündnis Minden ist neuen Ideen und innovativen Ansätzen gegenüber immer aufgeschlossen. Wir haben uns unter anderem über den Link https://www.tierrechte.de/wp-content/uploads/2021/12/2021_MfT_Stadttaubenumfrage_kurz_Layout-final.pdf des Vereins Menschen für Tierrechte zur Sachlage informiert. Zur aktuellen Situation der //Stadttaubenpopulation// in Minden liegen uns allerdings wenig Informationen vor. Wir würden es daher begrüßen zunächst einmal bspw. durch Ihre Innitiative über den Ist-Zustand in Minden informiert zu werden. Vielleicht können Sie uns diese Informationen zur Verfügung stellen oder uns gerne auch in einem persönlichen Gespräch informieren. /

4. Wie beurteilt ihr die Rolle von Ehrenamtsinitiativen wie unserer in der kommunalen Tierschutzarbeit? Seht ihr hier Unterstützungsbedarf durch die Stadt? Und wenn ja, in welcher Form?
Ehrenamtliches Engagement, wie das Ihrer Innitiative, ist immer sehr zu begrüßen, ganz besonders im Tierschutz. //Sicherlich haben Sie Ideen, die Sie in Minden gerne umsetzen möchten. Wir würden uns sehr freuen, davon zu erfahren. Dem obigen Link ist zu entnehmen, dass es sehr unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten und Beteiligte gibt und auch das Finanzierungsvolumen weist von Stadt zu Stadt große Unterschiede auf, je nachdem welche Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Welche konkreten Maßnahmen stellen Sie sich denn für Minden vor? Haben Sie Kooperationspartner? Sammeln Sie Spenden für Ihre Projekte?

Wir würden es begrüßen, wenn Sie Ihre Erfahrungen und Vorstellungen dazu bspw. in einem Ausschuss (Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen oder Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr) vortragen und mit der Politik beraten könnten.

5. Würdet ihr die Stadttaubenpopulation regulieren wollen und wenn ja, wie?
Wie gesagt, wir kennen die Ist-Stituation in Minden nicht. Das Augsburger Modell erscheint uns im Falle einer Überpopulation als gut geeignete Maßnahme. /

6. Seht ihr weiteren Handlungsbedarf über ein Taubenhaus hinaus?
Die Literatur empfiehlt viele weitere Maßnahmen wie bspw. ein Fütterungsverbot verbunden mit Aufklärung, das Verhindern von Nistplätzen, den Eiertausch, tierfreundliche Abwehrmaßnahmen wie Flatterbänder, um die Tiere von bestimmten Bereichen fernzuhalten. Welche Maßnahmen für Minden zielgerichtet, geeignet und umsetzbar sind, müsste besprochen werden.

7. Wie könnte aus eurer Sicht eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und ehrenamtlichen Initiativen aussehen?
Auch dieser Aspekt müsste in einem Dialog im Ausschuss erörtert werden.

8. Wie möchtet ihr den Bürger*innen von Minden das Thema „Stadttauben“ näherbringen, um Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu schaffen?
Siehe unsere Antwort zu Frage Nr. 6. Wäre das nicht eine wichtige Kernaufgabe Ihrer Stadttauben-Initiative?/

9. Wie steht ihr zu einer Etablierung eines Stadttaubenmanagements?
Die Stadt Minden hat viele pflichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge zu erfüllen. Die zur Verfügung stehenden Mittel für den Haushalt 2025 reichen jetzt schon nicht aus, um alle Aufwendungen zu decken. Wir rechnen in 2025 und den folgenden Jahren mit einem hohen Millionen-Defizit. Zusätzliche Ausgaben für nicht-pflichtige/freiwillige Leistungen stehen bei der aktuellen Haushaltslage leider nicht zur Verfügung. /

10. Wie steht ihr zu dem Fütterungsverbot der Stadt Minden?
Siehe unsere Antwort zu Frage Nr. 6.

Sollten Sich noch Fragen ergeben, melden Sie sich bitte gerne noch einmal.

Mit freundlichen Grüßen,
Claudia Herziger-Möhlmann

DIE GRÜNEN

1. Welches Bild habt ihr von Stadttauben?
Bündnis 90/ DIE GRÜNEN haben in einem persönlichen Gespräch mit der Initiative seinerzeit umfangreiche Informationen zu den Stadttauben von Ihnen bekommen. Nach eigenen Beobachtungen gibt es viele Tauben, die einen unterernährten oder apathischen Eindruck machen und hilfebedürftig sind.

2. Wie steht eure Partei grundsätzlich zur Einrichtung eines kommunal unterstützten Taubenhauses in Minden? (z. B. in Kooperation mit unserer Initiative)

Bündnis 90/ DIE GRÜNEN befürworten ein Taubenhaus (damals war von einem Bauwagen für Tauben die Rede) und wir akzeptieren die Tauben als Haustiere. Wenn die Stadt keine finanziellen oder personellen Möglichkeiten sieht, sollte zumindest der Handlungsspielraum für ehrenamtliche Initiativen erweitert werden.

3. Wäre eure Partei bereit, sich im Stadtrat aktiv für ein solches Taubenhaus einzusetzen und wie sähe die Unterstützung aus?

Bündnis 90/ DIE GRÜNENhaben bereits versucht, das Thema in die politischen Gremien der Stadt einzubringen. Allerdings wurden unsere Bemühungen mit dem Hinweis auf die angespannte Finanzlage der Stadt zurückgewiesen. Um mit einem Antrag im Stadtrat Erfolg zu haben, sollte dieser von mehreren demokratischen Parteien gemeinsam eingebracht werden.

4. Wie beurteilt ihr die Rolle von Ehrenamtsinitiativen wie unserer in der kommunalen Tierschutzarbeit? Seht ihr hier Unterstützungsbedarf durch die Stadt? Und wenn ja, in welcher Form?
Bündnis 90/ DIE GRÜNENfinden das ehrenamtliche Engagement der Initiative vorbildlich und nötig. Die Bereitstellung eines geeigneten Ortes für ein Taubenhaus wäre hilfreich.

5. Würdet ihr die Stadttaubenpopulation regulieren wollen und wenn ja, wie?
Wir haben seinerzeit von ihnen die verschiedenen Möglichkeiten erfahren, ein Taubenhaus wäre eine Möglichkeit.

6. Seht ihr weiteren Handlungsbedarf über ein Taubenhaus hinaus?

Es wäre sehr schön, wenn es finanzielle Mittel zum Beispiel für veterinärmedizinische Unterstützung geben würde.

7. Wie könnte aus eurer Sicht eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und ehrenamtlichen Initiativen aussehen?
Bündnis 90/ DIE GRÜNEN haben die Stadt auf die Initiative aufmerksam gemacht mit dem Anspruch Zuständigkeiten seitens der Stadt zu benennen. Wir werden das nach der Kommunalwahl wieder ansprechen.

8. Wie möchtet ihr den Bürger*innen von Minden das Thema „Stadttauben“ näherbringen, um Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu schaffen?
Bündnis 90/ DIE GRÜNENkommunizieren die Wichtigkeit des Anliegens. Unser Kreisverband hat bereits eine Social Media Initiative mit Ihnen durchgeführt.

9. Wie steht ihr zu einer Etablierung eines Stadttaubenmanagements?

Das ist wünschenswert, hängt aber von der finanziellen Lage der Stadt ab. Da sich verschiedene Parteien unter dem Begriff Stadttaubenmanagement verschiedene Szenarien vorstellen können -die eventuell nicht in Ihrem Sinne sind- müssten die Aufgabenfelder unter Tierschutzaspekten einmal genau definiert und dargestellt werden. Dann wäre ein Antrag möglich, vielleicht hat Ihre Initiative dabei ja schon Erfahrung.

10. Wie steht ihr zu dem Fütterungsverbot der Stadt Minden?

Wir haben seinerzeit von ihnen erfahren das ein Fütterungsverbot die Not der Tauben nur vergrößert. Vielleicht sollten Fütterungspunkte eingerichtet werden, auf denen artgerechtes Futter dargeboten wird. Menschen, die freiwillig Tauben füttern wollen, sollten dort auch informiert werden was artgerechtes Futter ist und was nicht.

Mit freundlichen Grüßen
Philipp

SPD

1. Welches Bild habt ihr von Stadttauben?
Ich selbst bin stolzer Pate von Ava (wie geht es ihr eigentlich?) und freue mich, auf diese Weise tiefere Einblicke in die Welt unserer Stadttauben bekommen zu haben. Dieser wird oft mit Unkenntnis und Unverständnis begegnet. Zu Unrecht! Stadttauben sind Nachkommen ehemaliger Haustiere und auf die Versorgung von Menschen angewiesen.

2. Wie steht eure Partei grundsätzlich zur Einrichtung eines kommunal unterstützten Taubenhauses in Minden? (z.B. in Kooperation mit unserer Initiative)
Ich setze mich für eine pragmatische Lösung eines Taubenhauses ein. Das kann ein Bauwagen oder Ähnliches an geeignetem Platz sein. Das kann nur in Zusammenarbeit mit der Stadttaubeninitative erfolgen. Diese sollte die Pflege und Unterhaltung eines Taubenhauses übertragen bekommen. Ein Taubenhaus bringt Vorteile, auch für das Stadtbild und besonders die Pflege der Tiere.

3. Wäre eure Partei bereit, sich im Stadtrat aktiv für ein solches Taubenhaus einzusetzen und wie sähe die Unterstützung aus?
Ja. Die Einrichtung muss im verantwortlichen Ausschuss diskutiert werden. Ggfls. kann es eine von der Stadt zunächst intern durchgeführten Lösung geben. Das würde ich prüfen.

4. Wie beurteilt ihr die Rolle von Ehrenamtsinitiative wie unserer in der kommunalen Tierschutzarbeit? Seht ihr hier Unterstützungsbedarf durch die Stadt? Und wenn ja, in welcher Form?
Tierschutz ist ein hohes Gut, auch in Minden. Hierfür setzen sich viele Ehrenamtliche ein, beim Tierschutzverein, aber auch in der Stadttaubeninitative. Dieser Einsatz braucht Unterstützung und Wertschätzung. Konkret sollte diese auch durch eine pragmatische Unterstützung deutlich werden, wie bei einem Taubenhaus.

5. Würdet ihr die Stadttaubenpopulation regulieren wollen und wenn ja, wie?
Ja, denn nur durch eine regulierte Population kann sichergestellt werden, dass es den einzelnen Tieren gut geht. Die Population sollte über geeignete Maßnahmen reguliert werden, z.B. die Entnahme von Eiern. Dafür brauchen wir kontrollierbare Orte wie ein Taubenhaus.

6. Seht ihr weiteren Handlungsbedarf über ein Taubenhaus hinaus?
Ein Taubenhaus könnte ein Anfang sein für eine artgerechte Versorgung. Das dient insgesamt der Gesundheit der Tiere und dem Stadtbild. Auch sehe ich die Montage von Netzen und Stachelbändern kritisch, da sich die Tiere häufig verfangen und infolgedessen verletzt werden. Das Füttern der Tauben durch Bürger*innen bedarf einer Regulierung. Angefangen bei der Aufklärung, welches FuBer geeignet für die Tiere ist.

7. Wie könnte aus eurer Sicht eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und ehrenamtlichen Initiative aussehen?
Die Stadt arbeitet kontinuierlich mit Ehrenamtlichen im Tierschutz zusammen. Das muss mit guter Kommunikation und pragmatischer Unterstützung weitergeführt werden.

8. Wie möchtet ihr den Bürger*innen von Minden das Thema „Stadttauben“ näherbringen, um Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu schaffen?
Der Ruf der Stadttauben ist schlecht. Sie gehören gleichzeitig zum Stadtbild. Die Übernahme von Patenschaften sorgt für Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit. Das Thema ist durch unwissen geprägt und sollte durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit positiv besetzt werden.

9. Wie steht ihr zu einer Etablierung eines Stadttaubenmanagements?
Die Stadt ist mit einer zusätzlichen Einrichtung und Stellung von Personal aktuell finanzielle überfordert. Umso wichtiger ist die konstruktive Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfer*innen.

10. Wie steht ihr zu dem Fütterungsverbot der Stadt Minden?
Ein Fütterungsverbot hilft nicht. Die Tiere brauchen aber artgerechtes Futter, nicht solches, dass sie krank machen kann.

Mit freundlichem Gruß
Peter Kock, SPD

Guido Niemeyer

Stadttauben sind entflogene Haustauben und aus meiner Sicht daher auch als Haustiere zu betrachten. In diesem Zusammenhang halte ich die Einrichtung eines kommunalgestützten Taubenhauses für eine sehr gute Lösung. Umso mehr frage ich mich, warum es trotz der langjährigen Diskussion im Mindener Stadtrat, die ich bereits 2020 verfolgen konnte, bislang noch kein Stadttaubenmanagement gibt. Die Fragen, die sich auf die Rolle einzelner Parteien beziehen, kann ich als parteiunabhängiger Einzelkandidat, der ausschließlich für das Amt des Bürgermeisters antritt, nicht abschließend beurteilen. In der Rolle als Bürgermeister wäre es für mich jedoch selbstverständlich, Ehrenamtsinitiativen in allen Bereichen – ebenso wie die kommunale Tierschutzarbeit – nach Kräften zu unterstützen. Eine mögliche Ehrenamtskoordinationsstelle im Rathaus könnte sich ebenfalls diesem Thema widmen und die Zusammenarbeit stärken.

Vorurteile abzubauen und Akzeptanz zu schaffen, gelingt aus meiner Sicht am besten durch Bürgerbeteiligung und Aufklärung. Ihre Initiative leistet hierzu bereits seit Jahren wertvolle Arbeit. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Verwaltung entsprechende Impulse aus der Politik aufnimmt und umsetzt. Auch wenn die aktuelle Haushaltssituation schwierig ist, würde ich mich persönlich dafür stark machen, zusätzliche Fördermöglichkeiten – beispielsweise durch Stiftungen oder Unternehmen – zu prüfen, um die Einrichtung eines Taubenhauses zu ermöglichen.

Nochmals vielen Dank für Ihr Engagement. Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit Ihnen und stehe Ihnen für Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Guido Niemeyer

Olaf Glaser

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage und für das großartige ehrenamtliche Engagement Ihrer Stadttaubeninitiative. Ich kenne Ihre Initiative und schätze Ihr Bemühen sehr. Durch meinen Standort in der alten Landeszentralbank am Klausenwall ist mir die Taubensituation in Minden vertraut, und ich habe stets versucht, das Engagement Ihrer Initiative dort zu unterstützen. Gerne beantworte ich Ihre Fragen wie folgt:

1. Welches Bild haben Sie von der Initiative Stadttauben?
Ich freue mich über das Engagement aller Bürger – es steht sinnbildlich für unsere Stadt. Nur wenn Menschen sich für Verbesserungen bei Problemen einsetzen, kann es zu Lösungen kommen. Ihre Initiative ist ein hervorragendes Beispiel dafür. In meiner Position als Unternehmer habe ich in meinem Einflussbereich dieses Engagement gerne unterstützt und würde dies auch in neuer Funktion als Bürgermeister tun.

2. Wie steht Ihre Partei grundsätzlich zur Einrichtung eines kommunal unterstützten Taubenhauses in Minden (z. B. in Kooperation mit unserer Initiative)?
Ein kommunal unterstütztes Taubenhaus in Minden halte ich für eine sehr sinnvolle Maßnahme. Andere Städte haben mit betreuten Taubenschlägen bereits gute Erfahrungen gemacht. Dadurch wird die Taubenpopulation auf tierschutzgerechte Weise reguliert und verringert. Darüber hinaus kann ein betreutes Taubenhaus die Verschmutzung im Stadtgebiet reduzieren, da die Tauben dort den Großteil ihrer Zeit verbringen und der anfallende Taubenkot an zentraler Stelle aufgefangen und entsorgt wird. Ich würde mich von Ihrer Initiative zunächst umfassend über alle Details informieren lassen, prüfen, welche Unterstützung konkret notwendig wäre, und dann im Rahmen meiner Möglichkeiten maximale Unterstützung in einem vernünftigen Rahmen leisten. Über jedes weitere Bürgerengagement in diesem Bereich würde ich mich ebenfalls freuen und es nach Kräften fördern – ich unterstütze gern Menschen, die mit vernünftigen Ideen unsere Stadt voranbringen.

3. Wäre Ihre Partei bereit, sich im Stadtrat aktiv für ein solches Taubenhaus einzusetzen und wie sähe die Unterstützung aus?
Ja. Ich würde mich als Bürgermeister im Stadtrat aktiv für alle vernünftigen Bürgerinitiativen einsetzen – und dieses Projekt halte ich für sehr vernünftig und unterstützenswert. Ihre Initiative hat bereits bewiesen, dass man mit großem ehrenamtlichen Engagement allgemeine Probleme der Stadt Minden erfolgreich angehen kann, und das freut mich sehr. Entsprechend würde ich im Rat der Stadt für ein Taubenhaus werben und die Ratsmitglieder von den Vorteilen überzeugen. Konkret kann die Unterstützung so aussehen, dass die Stadt zum Beispiel geeignete Flächen von städtischen Immobilien für einen Taubenschlag zur Verfügung stellt oder beim Umbau unterstützt. Außerdem würde ich den Kontakt zu Hausbesitzern suchen, um sie bei akuten Taubenproblemen mit ins Boot zu holen und als Unterstützer zu gewinnen – etwa indem sie Zugang zu Dachböden für Taubenschläge erlauben oder sich an Lösungen beteiligen.

4. Wie beurteilen Sie die Rolle von ehrenamtlichen Initiativen wie unserer in der kommunalen Tierschutzarbeit? Sehen Sie hier Unterstützungsbedarf durch die Stadt? Und wenn ja, in welcher Form?
Ehrenamtliche Initiativen im Tierschutz sind aus meiner Sicht enorm wichtig für unsere Stadt. Sie füllen oft Lücken, die die öffentliche Hand alleine nicht schließen kann, und bringen Engagement und Herzblut ein. Deshalb sollte die Stadt dieses Engagement unbedingt pflegen und unterstützen. Diese Unterstützung darf nicht davon abhängen, ob die Stadtverwaltung in jedem Punkt exakt derselben Meinung ist wie die Initiative – Bürger, die ihre Zeit und Kraft für das Gemeinwohl einsetzen, verdienen in jedem Fall Anerkennung und Hilfe. Wo immer sinnvoll, würde ich also städtische Unterstützung anbieten. Das kann in verschiedener Form geschehen: z.B. durch logistische Hilfe, durch das Bereitstellen von Räumlichkeiten oder Material, durch Öffentlichkeitsarbeit seitens der Stadt oder – sofern möglich – auch mal durch finanzielle Zuschüsse im Rahmen der städtischen Möglichkeiten. Wichtig ist mir, dass Ehrenamtliche spüren: Die Stadt steht hinter ihnen und schätzt ihren Einsatz.

5. Würden Sie die Stadttaubenpopulation regulieren wollen und wenn ja, wie? Sehen Sie weiteren Handlungsbedarf über ein Taubenhaus hinaus?
Bevor konkrete Maßnahmen zur Regulierung der Stadttaubenpopulation ergriffen werden, würde ich mich zunächst umfassend informieren – gerne im Austausch mit Ihrer Initiative und anderen Fachleuten. Ein betreutes Taubenhaus ist bereits ein wichtiger erster Schritt zur Populationskontrolle, denn durch das systematische Austauschen der Taubeneier gegen Attrappen wird die Zahl der Jungtiere vermindert. Dieses humane Konzept würde ich bevorzugen. Falls darüber hinaus weiterer Handlungsbedarf besteht, wäre ich offen für zusätzliche Maßnahmen. Denkbar wäre zum Beispiel, verstärkt auf Aufklärung der Bevölkerung zu setzen (etwa Bitte keine Wildfütterung von Tauben auf öffentlichen Plätzen, damit die Tiere stattdessen das Taubenhaus aufsuchen). Auch über ordnungspolitische Maßnahmen wie Fütterungsverbote an bestimmten Orten könnte man nachdenken – allerdings würde ich solche Schritte nur in enger Abstimmung mit Experten und Tierschutzinitiativen gehen, um effektive und tierfreundliche Lösungen zu finden.

6. Wie könnte aus Ihrer Sicht eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und ehrenamtlichen Initiativen aussehen?
Eine langfristige Zusammenarbeit muss vor allem auf guter Kommunikation und Partnerschaft beruhen. Die Türen der Stadtverwaltung – und ganz besonders meine eigene Tür – stehen engagierten Bürgern stets offen. Es ist die Pflicht der Stadt, ein solches bürgerschaftliches Engagement zu fördern und mit allen möglichen Mitteln zu unterstützen. Das bedeutet nicht zwangsläufig nur finanzielle Förderung. Genauso wichtig ist, dass Stadt und Initiative regelmäßig im Gespräch bleiben und gemeinsam überlegen, was machbar ist. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, feste Ansprechpartner in der Verwaltung für ehrenamtliche Tierschutzinitiativen zu benennen, sodass Anliegen schnell bei der richtigen Stelle Gehör finden. Außerdem kann die Stadt helfen, Netzwerke zu knüpfen – etwa den Kontakt zwischen Ihrer Initiative und anderen Vereinen, Institutionen oder Grundstückseigentümern herzustellen, um gemeinsame Lösungen voranzubringen. Jede Initiative würde von mir immer eine ehrliche Einschätzung erhalten, welche Unterstützung möglich ist. Transparenz und Verlässlichkeit sind mir hierbei wichtig. Oftmals reicht schon die Bereitstellung von städtischer Infrastruktur oder Know-how, um Ehrenamtlichen enorm weiterzuhelfen. Langfristig sollte dieses Miteinander selbstverständlich sein: Stadtverwaltung und Ehrenamtliche arbeiten Hand in Hand für das Wohl von Mensch und Tier in Minden.

7. Wie steht Ihr zu einer Etablierung eines Stadttaubenmanagements?
Ich befürworte grundsätzlich die Einrichtung eines systematischen und tierschutzgerechten Stadttaubenmanagements. Bedeutsam erscheinen mir dabei langfristige und gut strukturierte Lösungen wie zum Beispiel betreute Taubenschläge, klare Zuständigkeiten sowie eine enge Zusammenarbeit mit Fachleuten und Initiativen. Ebenso wichtig finde ich eine kontinuierliche Überprüfung der ergriffenen Maßnahmen, um deren Wirksamkeit zu bewerten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Dabei lege ich großen Wert auf die Vernetzung von Ehrenamt, Verwaltung und gegebenenfalls externen Fachstellen, um gemeinsam effektive und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

8. Wie steht Ihr zu dem Fütterungsverbot der Stadt Minden?
Hier vertrete ich eine differenzierte Haltung. Ein Fütterungsverbot in bestimmten Bereichen halte ich dann für vertretbar, wenn gleichzeitig Alternativen wie ein betreutes Taubenhaus angeboten werden, in dem die Tiere artgerecht versorgt werden. Ein rein repressives Vorgehen ohne solche Alternativen sehe ich hingegen kritisch.

Abschließend möchte ich nochmals betonen, wie sehr ich Ihr Engagement für die Stadttauben und ein besseres Miteinander in unserer Stadt schätze. Ihre Initiative steht sinnbildlich dafür, was bürgerschaftliches Engagement erreichen kann. Wenn ich Bürgermeister von Minden werde, dürfen Sie sicher sein, dass meine Unterstützung für Ihr Anliegen und ähnliche Projekte Ihnen gewiss ist. Meine Tür wird immer offen stehen, und ich freue mich auf eine mögliche Zusammenarbeit, um gemeinsam pragmatische und humane Lösungen für die Stadttaubenproblematik in Minden umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen,
Olaf Glaser
unabhängiger Bürgermeisterkandidat

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